Bei eisigen Temperaturen im Winter fällt es mir manchmal schwer, mich für den frühmorgendlichen Lauf zu motivieren. Doch die Gewissheit, für jede Wetterlage die passende Lösung an Laufklamotten zu haben, hilft enorm. Da ich eher minimalistisch unterwegs bin, setze ich auf wenige, aber gut ausgewählte Teile, die miteinander kombinierbar sind und teilweise auch das ganze Jahr über zum Einsatz kommen können.
In diesem Beitrag zeige ich dir, wie ich mein Laufoutfit für den Winter zusammenstelle – von der Funktionsunterwäsche bis zu praktischem Zubehör. Wir schauen uns das Ganze mal ‚von innen nach außen‘ an.
Schicht 1: Die Basis direkt auf der Haut
Die Funktionsunterwäsche bildet die Grundlage und sorgt dafür, dass Feuchtigkeit von der Haut wegtransportiert wird. Je nach Temperatur und Intensität des Laufs habe ich drei Optionen zur Auswahl:
- Leichtes Funktionsunterhemd: Ideal als Basis unter einer weiteren Schicht oder mehreren Lagen.
- Winter-Funktionsshirt: Ein etwas dickeres Shirt mit zusätzlicher Wärmeisolierung.
- Merino-Langarmshirt: Kann entweder allein getragen werden oder als zweite Schicht über dem leichten Funktionsunterhemd.
Schicht 2: Für zusätzliche Wärme
Die zweite Schicht dient der Isolation und hält die Körperwärme zurück, ohne dich zu überhitzen. Hier variiere ich je nach Temperatur:
- Das Merino-Shirt aus Schicht 1: Multifunktional, bequem und geruchsneutral – ein echter Allrounder.
- Winter-Funktionsshirt mit Kältebarriere: Mein Favorit ist ein dickeres Langarmshirt mit isolierenden Eigenschaften.
Schicht 3: Schutz vor Wind und Wetter
Die dritte Schicht kommt nur dann zum Einsatz, wenn es wirklich notwendig ist – also bei Regen, Schnee, starkem Wind oder extremer Kälte:
- Regen- oder Windjacke: Diese Schicht ziehe ich nur über, wenn das Wetter extrem wird. Meist reicht das Merino Langarmshirt darunter als erste oder Mittelschicht, da dieses auch bei Feuchtigkeit warm hält (selbst wenn sich unter der äußeren Schicht etwas Feuchtigkeit ansammelt, was bei Regenjacken vorkommen kann).
- Winterlaufweste: Aktuell besitze ich keine, aber sie kann gute Dienste leisten, wenn man trotz der drei Schichten noch friert.
Winterlaufhosen
Auch die Beine brauchen den richtigen Schutz. Hier halte ich es schlicht:
- Normale lange Laufhose: Für die milde Winterläufe völlig ausreichend.
- Winterlaufhose: Diese kommt bei Temperaturen unter fünf Grad oder starkem Wind zum Einsatz. Ich empfinde übermäßig kalte Beine beim Laufen extrem unangenehm, deswegen habe ich mir letztes Jahr auch eine Winterlaufhose zugelegt. Bei derzeit drei bis vier Läufen pro Woche, hat sich diese Investition bereits ausgezahlt.
Schuhe & Socken im Winter
Die Füße sind besonders empfindlich gegenüber Kälte. Mit der richtigen Kombination aus Schuhen und Socken kann man dem aber gut entgegenwirken.
- Normale Sportsocken: Für kurze und milde Läufe.
- Merino-Socken: Ideal für Longruns oder sehr kalte Bedingungen. Sie halten die Füße warm und trocken.
- Schuhe: Für Schneematsch eignen sich Winterlaufschuhe mit GoreTex. Ich laufe allerdings meist mit normalen Laufschuhen oder bei Glätte mit Trailrunning-Schuhen, die mehr Grip bieten. Letztere sind zwar nicht aus GoreTex, aber etwas wasserabweisender als herkömmliche Straßenlaufschuhe.
Zusatzausrüstung: Praktisch und funktional
Die kleinen Helfer machen den Unterschied, besonders wenn du länger unterwegs bist:
- Laufweste: Perfekt, um Handy, Schlüssel und/oder Geldbeutel mitzunehmen, ohne dass sie stören. Bei längeren Läufen finden dort auch Wasser und Riegel Platz.
- Laufgürtel: Eine schlanke Alternative für das Nötigste. Bei längeren Läufen nervt mich das Ding aber irgendwann. Es bleibt leider nicht so fix an seinem Platz wie die Weste.
Weitere Tipps: Pflege und Langlebigkeit
Damit deine Ausrüstung lange hält, ist die richtige Pflege entscheidend:
- Merino-Kleidung auslüften: Merino kann problemlos mehrmals getragen werden, bevor es gewaschen werden muss. Das spart Zeit, schont das Material und ist zudem noch nachhaltiger.
- Funktionskleidung schonend waschen: Die Außenschicht kann oft 1–3 Mal getragen werden, bevor sie gewaschen werden muss. Ich nutze ein spezielles Waschmittel für Funktionskleidung und die Feinwäsche-Einstellung. Funktionswäsche (wie eigentlich alle meine Sportklamotten) wird immer luftgetrocknet. Sie sind im Normalfall nicht für den Trockner geeignet.
Fazit: Strategisch durch den Winter
Mit den richtigen Schichten und einer durchdachten Kombination kommst du gut durch den Winter – ohne unnötig viele Kleidungsstücke anzuschaffen.
Mein Tipp: Nutze als Basis die Teile, die du bereits besitzt und im Zwiebelprinzip einsetzbar sind. Ergänze sie gezielt mit einigen speziellen Winterteilen wie einer hochwertigen Funktionsjacke oder Cold Weather Laufshirt/Hose. So bist du nicht nur warm und trocken, sondern auch bestens vorbereitet, um den Winter laufend zu genießen.